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Ein Bauernhof ist kein gewöhnliches Immobilienobjekt.

Er steht für Tradition, Familiengeschichte und oft für ein ganzes Leben voller Arbeit – über Generationen hinweg. Ein Hof ist mehr als nur Wohnraum und Wirtschaftsfläche: Er ist Verantwortung, Identität und Vermächtnis. Deshalb ist der Verkauf eines Bauernhofs nicht nur ein wirtschaftlicher Schritt, sondern oft auch ein sehr emotionaler.

Wer einen Bauernhof verkaufen möchte, stellt sich dabei viele wichtige Fragen:

  • Welche Hofart besitze ich überhaupt – und welche Auswirkungen hat das auf den Verkaufsprozess?
  • Was passiert mit Nebengebäuden wie der Scheune, dem Stadel oder dem Hopfenhaus?
  • Wie können Ackerflächen, Weiden oder Forstflächen in den Verkauf einbezogen werden?
  • Ist eine Wohnnutzung möglich, wenn der Hof bisher landwirtschaftlich genutzt wurde?
  • Welche gesetzlichen Vorgaben gelten bei der sogenannten Entnahme aus der Landwirtschaft?

Diese Fragen entscheiden darüber, wie gut und werthaltig sich ein Bauernhof vermarkten lässt.

Was Sie in diesem Artikel erfahren:

  • – Welche Hofarten typisch für die einzelnen Regionen Deutschlands sind
  • – Welche Nebengebäude häufig vorkommen – und wie sie sich nutzen oder umbauen lassen
  • – Welche Rolle landwirtschaftliche Flächen beim Verkauf spielen – von Wiesen bis Wald
  • – Was bei der Entnahme aus der landwirtschaftlichen Nutzung rechtlich und steuerlich beachtet werden muss
  • – Warum das Bauen im Außenbereich (§35 BauGB) oft besondere Regeln mit sich bringt
  • – Welche modernen Nutzungsmöglichkeiten heute besonders gefragt sind

Sie überlegen, Ihren Bauernhof zu verkaufen?

Ob traditionsreicher Vierseithof, charmantes Einhaus oder liebevoll gepflegter Resthof – der Verkauf eines Hofes ist mehr als ein gewöhnliches Immobiliengeschäft. Es geht um Werte, Geschichte und Zukunft.

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1. Die häufigsten Hofarten in Deutschland

Vierseithof (v. a. Bayern, Sachsen)

Vier Flügel – meist Wohnhaus, Stall, Scheune und Wirtschaftstrakt – umschließen einen Innenhof. Häufig denkmalgeschützt, mit Natursteinmauern oder Gewölben.
Ideal für: Hofgemeinschaften, Seminare, Mehrgenerationenprojekte

Einhof / Einfirsthof (Allgäu, Alpen)

Wohn- und Wirtschaftsteil unter einem Dach, kompakt und typisch alpenländisch.
Ideal für: Ferienwohnungen, Chalets, Selbstversorgung

Gulfhof (Norddeutschland)

Großer Reetdachhof mit beeindruckendem Tennenbereich im hinteren Gebäudeteil.
Ideal für: Reiterhöfe, Eventhöfe, Feriennutzung

Kotten / Resthof (NRW, Niedersachsen)

Kleine Höfe, oft nicht mehr bewirtschaftet, mit viel Charakter und oft großen Gärten.
Ideal für: Aussteiger, Selbstversorger, Hobbylandwirtschaft

Weitere Hofarten:

  • Streckhof: Gebäude in Reihe, ideal für Tierhaltung

  • Dreiseithof/Zweiseithof: U- bzw. L-förmige Anordnung

  • Berghof/Alm: Abgeschieden, mit Panoramablick

  • Klosterhof/Domäne: Großhöfe mit teils öffentlicher Nutzung

2. Typische Nebengebäude und ihre Bedeutung

Ein Bauernhof ist mehr als nur das Wohnhaus. Gerade die Nebengebäude machen ihn einzigartig – sie erzählen Geschichte, zeigen das Potenzial für zukünftige Nutzung und geben dem Hof seinen ganz eigenen Charakter. Hier sind die häufigsten Nebengebäude und was sie heute bedeuten können:

  • Scheune / Stadl: Ursprünglich zur Lagerung von Heu, Stroh oder Geräten genutzt. Heute begehrt für Umbauten zu Wohnraum, Ateliers, Veranstaltungsräumen oder Ferienwohnungen. In Süddeutschland oft als offener Holzstadel ausgeführt.
  • Hopfenstadel / Hopfenhaus: Typisch für Regionen wie die Hallertau in Bayern. Hohe, luftige Bauweise zur Trocknung von Hopfen. Sehr selten erhalten – und ein echtes Alleinstellungsmerkmal für Käuferschichten mit Sinn für Authentizität.
  • Backhaus / Backstube: Kleine Gebäude mit Steinofen oder Feuerstelle, in denen früher Brot gebacken wurde. Ideal für den Umbau zu Outdoor-Küchen, Gartenlauben oder charmanten Rückzugsorten.
  • Brennhütte / Brennerei: Vor allem in Süddeutschland verbreitet. Teilweise mit noch gültigem Brennrecht für Obstbrand. Diese Gebäude bieten oft Potenzial für handwerkliche Nutzung oder Direktvermarktung.
  • Ställe (Kuh-, Schweine- oder Pferdeställe): Zentraler Bestandteil vieler Höfe. Bei Aufgabe der Tierhaltung häufig zu Werkstätten, Garagen, Lagerräumen oder Ferienwohnungen umfunktioniert. Besonders gefragt bei Pferdeliebhabern oder Bastlern.
  • Tenne / Tenn: Ursprünglich der zentrale Arbeitsbereich, z. B. zur Getreideverarbeitung oder Wagenzufahrt. Heute häufig großzügige, offene Räume mit viel Volumen – bestens geeignet für Veranstaltungsräume, Galerien oder Lofts.
  • Remise: Diente früher der Unterbringung von landwirtschaftlichen Geräten oder Fuhrwerken. Heute gut geeignet für Pkw-Stellplätze, Carports oder Lagerräume.
  • Maschinenhalle: Meist größere, freistehende Hallen in Holz- oder Stahlbauweise. Bei aktiver Bewirtschaftung noch im Einsatz – bei Aufgabe interessant für Handwerk, Oldtimer, Wohnmobile oder Gewerbenutzung.
  • Getreidespeicher / Kornkammer: Kompakt und funktional, oft über mehrere Etagen. In vielen Regionen heute umgebaut zu Wohnungen oder kleinen Hofläden – bei entsprechender Tragfähigkeit und Statik.
  • Gewölbekeller / Vorratskeller: Häufig im Altbestand erhalten, z. B. unter dem Wohnhaus oder der Scheune. Kühl, trocken und mit natürlicher Belüftung – perfekt als Weinkeller, Lagerraum oder zur stilvollen Präsentation regionaler Produkte.
  • Waschhaus / Schlachthaus: Früher zur Verarbeitung von Kleidung oder Lebensmitteln genutzt. Diese kleinen Nebengebäude bieten oft spannende Umbaupotenziale – z. B. als Atelier, Sauna oder Tiny Office.
  • Kapelle / Andachtsraum: Auf alten Klosterhöfen oder historischen Gutshöfen zu finden. Sehr emotional behaftet – oft unter Denkmalschutz, aber mit besonderer Ausstrahlung.

3. Agrar- und Forstflächen: Wiesen, Weiden, Wald

Bauernhöfe haben fast immer begleitende Flächen:

  • Ackerland: Wertvoll für landwirtschaftliche Betriebe

  • Wiesen & Weiden: Optimal für Tierhaltung, z. B. Pferde

  • Streuobstflächen: Ökologisch wertvoll – ideal für Selbstversorger

  • Wald / Forst: Langfristige Anlage, Holzversorgung, Jagdrecht möglich

Tipp: Immer separat auflisten – und bei Interesse an Käufer verkaufen oder verpachten.

Bereit für den nächsten Schritt? Wir begleiten Sie.

Der Verkauf eines Bauernhofs ist mehr als ein Vertragsabschluss – es ist der Abschied von einem Lebensabschnitt und der Anfang von etwas Neuem. Wir helfen Ihnen, diese Entscheidung fundiert und in Ruhe zu treffen. Mit Fachwissen, regionaler Erfahrung und einem offenen Ohr für Ihre Geschichte. Nutzen Sie unser unverbindliches Erstgespräch, um herauszufinden, wie es weitergehen kann – ganz ohne Druck.

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4. Entnahme aus der Landwirtschaft: Was bedeutet das?

Sollen Gebäude künftig privat genutzt werden (z. B. als Wohnraum statt Stall), müssen sie offiziell aus dem landwirtschaftlichen Betriebsvermögen entnommen werden. Das betrifft:

  • Steuerrecht (Entnahmebesteuerung möglich)

  • Bauplanungsrecht (Nutzungsänderung erforderlich)

  • Grundbuchliche Eintragungen

Tipp: Frühzeitig Steuerberater und Makler einbinden – es geht um viel Geld und Genehmigungen.

5. Baurecht, Außenbereich und Nutzungsmöglichkeiten

Viele Höfe liegen im Außenbereich (§35 BauGB) – hier gelten besondere Regeln:

  • Bauen nur bei „privilegierter Nutzung“ erlaubt (Landwirtschaft, Forst)

  • Ferienwohnungen, Gastronomie oder gewerbliche Nutzung oft genehmigungspflichtig

  • Umbauten immer mit dem zuständigen Bauamt abstimmen

Tipp: Bestehende Genehmigungen dokumentieren und frühzeitig die Optionen klären.

6. Von Pferdehaltung bis Imkerei – alternative Hofnutzung

Moderne Käufer denken vielfältig:

  • Pferdehaltung: Offenstall, Reitplatz, Koppeln

  • Kleintierhaltung: Hühner, Ziegen, Schafe, Alpakas

  • Imkerei: Honigproduktion mit Verkauf

  • Ferienbetrieb: Gästezimmer, Tiny Houses, Wohnmobilstellplätze

  • Seminare / Pädagogik: Hofschule, Kindergärten, Naturpädagogik

Tipp: Gutes Exposé zeigt diese Möglichkeiten mit Bildern & Beispielen auf.

7. Verkauf vorbereiten: Checkliste & Tipps

  • Unterlagen: Grundbuch, Lageplan, Baugenehmigungen, Flächenaufstellung

  • Bestandsaufnahme: Gebäude, Zustand, Nutzbarkeit

  • Zielgruppen definieren: Familie, Investor, Aussteiger, Gewerbe

  • Maklerwahl: Spezialisten mit Erfahrung in Hofverkäufen ansprechen

  • Vermarktung: Emotionale Story + Fakten (Nebengebäude, Flächen, Potenzial)

Wie viel ist Ihr Bauernhof wirklich wert?

Wir bewerten Ihren Hof individuell und fundiert – auf Basis von Gebäuden, Flächen, Lage und Potenzial. Ob Sie direkt verkaufen oder sich erst einmal informieren möchten: Eine neutrale Einschätzung hilft, die nächsten Schritte zu planen.

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8. FAQ – 15 häufige Fragen rund um den Bauernhofverkauf

Nicht ohne Weiteres. Viele Gebäude gelten noch als landwirtschaftlich genutzt und müssen aus dem Betriebsvermögen entnommen und baurechtlich umgewidmet werden. Das ist genehmigungspflichtig und sollte frühzeitig geprüft werden.

Darunter versteht man die Entnahme eines Gebäudes oder Flurstücks aus der landwirtschaftlichen Nutzung. Dabei sind steuerliche und baurechtliche Aspekte zu beachten. Die Hofentlassung ist vor allem bei Aufgabe der Landwirtschaft notwendig.

Über das zuständige Landesamt für Denkmalpflege oder das Bauamt. Ein Denkmalstatus bedeutet oft Auflagen, aber auch Fördermöglichkeiten. In Exposés kann er ein Verkaufsargument sein – bei richtiger Präsentation.

Sie können mitverkauft oder separat verpachtet/verkauft werden. Die Bewertung erfolgt meist pro Hektar. Käufer sind häufig Landwirte, aber auch Kapitalanleger oder Selbstversorger zeigen Interesse.

Das hängt von Zustand, Genehmigung und Nutzung ab. Eine sanierte Scheune mit Wohnpotenzial ist deutlich wertvoller als ein verfallenes Stallgebäude. Ein Gutachter oder erfahrener Makler kann hier helfen.

Nur mit Genehmigung. Im Außenbereich (§35 BauGB) gelten strenge Regeln – bei vorhandenen Gebäuden ist der Umbau eher möglich als bei Neubauten. Eine gute Planung mit Architekt und Bauamt ist hier sinnvoll.

Wald ist als eigenständiges Flurstück zu bewerten. Er kann mitverkauft oder getrennt veräußert werden. Besonderheiten wie Jagdrechte oder Holzbestände sollten dokumentiert sein.

Teilweise ja – sofern es baurechtlich möglich ist und die Erschließung (Zufahrt, Wasser, Strom) gewährleistet ist. Besonders bei Vierseithöfen ist eine Aufteilung in mehrere Wohnungen gefragt.

Über gezielte Vermarktung: z. B. an Aussteiger, Pferdeliebhaber, Investoren oder landwirtschaftliche Betriebe. Ein gutes Exposé, digitale Präsenz und ein regionaler Makler sind entscheidend.

Grundbuchauszug, Flurkarte, Baugenehmigungen, Altlastenauskunft, Energieausweis, ggf. Denkmalschutzbescheid. Eine vollständige Mappe beschleunigt den Verkaufsprozess erheblich.

Ein ehemaliger Bauernhof, der nicht mehr bewirtschaftet wird. Er hat meist Wohnhaus, Nebengebäude und Grundstück, aber keine aktive Landwirtschaft mehr. Sehr beliebt bei Käufern mit Selbstversorger-Ideen.

Mit einer authentischen Geschichte, Fotos von früher und heute, der Erklärung von Besonderheiten (z. B. Hopfenstadel, Kapelle) und ehrlicher Sprache. Käufer suchen keine „Immobilie“, sondern ein Lebensgefühl.

Ja – z. B. für Sanierung denkmalgeschützter Gebäude, energetische Sanierung oder ländliche Entwicklung. Eine Beratung lohnt sich. Auch steuerliche Abschreibungen bei Denkmälern sind möglich.

In der Regel 3,57 % vom Verkaufspreis (inkl. MwSt.). Bei komplexen Hofverkäufen lohnt sich ein spezialisierter Makler, der die Besonderheiten kennt und professionell vermarktet.

Das hängt von Zustand, Lage und Zielgruppe ab. Zwischen drei Monaten und einem Jahr ist realistisch. Je besser die Vorbereitung, desto schneller der Verkauf – und desto weniger Kompromisse beim Preis.

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Sie möchten Ihren Bauernhof verkaufen oder haben Fragen rund um den Ablauf, die Bewertung oder mögliche Nutzungskonzepte? Wir sind gerne für Sie da – persönlich, vertraulich und mit langjähriger Erfahrung im Umgang mit landwirtschaftlichen Immobilien.

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